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Seminar Reflexionen über Ausstellungs- und Kunstpraxis heute (052-0845-18)
Veranstalter: Professur Ursprung, Professur Ursprung
Dozierende: Dr. Linda Schädler, Daniel Hauser
Zeit: Freitags 15h-18h
Ort: HIL E7 (Achtung wechselnde Orte)
 



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Reflektionen über Ausstellungs- und Kunst Praxis heute

Dr. Linda Schädler, Leiterin Graphische Sammlung, ETH Zürich
Daniel Hauser, Künstler, Mitglied von RELAX


Kurzbeschreibung
Gemeinsame Spaziergänge, Gespräche, Relektüren von Texten sowie das Erkunden von künstlerischen und institutionellen Ordnungssystemen wie auch die Hinterfragung von Handlungsmacht stehen im Zentrum. Unter Einbezug ihrer historischen Entwicklung wird danach gefragt, welche Möglichkeiten die Graphische Sammlung ETH Zürich als Wissensplattform im universitären und künstlerischen Umfeld hat.

Lernziel
Die Studierenden lernen die Entstehung und Entwicklung einer Sammlung wie auch eine soziale künstlerische Praxis kennen, die Handlungsräume kritisch hinterfragt. Diese Erforschung der Umgebung bringt die Studierenden in die Lage, Strukturen von Sammlungen, Ordnungssystemen und Kunstwerken nicht zuletzt auch architektonisch zu verstehen.

Inhalt
Ähnlich wie die Situationisten in den 1950 er- und 1960er-Jahren auf ihren „Derives" erforschen und erwandern die Studierenden in dieser Übung die Graphische Sammlung ETH Zürich, Künstlerateliers sowie den städtischen Raum.

Termine
1. 28.9. HIL E7
2. 5.10. (Ort wird noch bekannt gegeben)
3. 12.10.
4. 19.10.
5. 9.11.
6. 16.11.
7. 30.11.

Kontakt
Dr. Linda Schädler
linda.schaedler@gs.ethz.ch
Graphische Sammlung
ETH Zürich, HG E 51
Rämistrasse 101
8092 Zürich
SWITZERLAND


RELAX (chiarenza & hauser & co)
was wollen wir behalten? (what do we want to keep?)


Heutzutage machen Top Ten-Nennungen und Ratings der berühmtesten und teuersten Kunstschaffenden regelmässig die Runde. Doch wie entstehen und entstanden solche Listen und damit ein Kanon, in dem die Wichtigkeit von einzelnen Positionen definiert wird? RELAX (chiarenza & hauser & co) gehen auf Spurensuche. In der Graphischen Sammlung ETH Zürich ergründen Marie-Antoinette Chiarenza und Daniel Hauser die Werke aus den eigenen Beständen, den Ort wie auch die Entwicklung der Sammlung seit ihrer Gründung vor 151 Jahren und setzen sie in Bezug zur Kanonisierung.

Mit der Ausstellung wird ein völlig neuer Blick auf die Graphische Sammlung ETH Zürich geworfen. Leitfragen bei der Erarbeitung und Werkauswahl waren: Wie entsteht eine Sammlungsstruktur und was bedeutet sie? Welche Positionen wurden und werden gesammelt? Welche gezeigt? Und schliesslich: Wie beeinflusst die Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit die Herausbildung eines Kanons und umgekehrt? Chiarenza und Hauser wagen eine alternative Lesart und wissen, dass sie damit wieder auswählen und weglassen müssen. Hierzu sagen sie: ”wir können also nur scheitern, denn die einzig gültige Wahl ist eine Illusion”. Und doch vermögen sie durch ihre explizit unkonventionelle Wahl die traditionell gefestigten Kriterien zu hinterfragen, in dem sie etwa Werke von Künstlerinnen herausheben oder unbekannte Positionen präsentieren. Sie zeigen Druckgraphik aus den Beständen der Graphischen Sammlung ETH Zürich aus verschiedenen Jahrhunderten und von unterschiedlichen Kunstschaffenden – etwa von William Hogarth oder Angelika Kauffmann –, auf denen Schauspiel, Markt, Dienstpersonal oder Selbstporträts zu finden sind.

Entstanden ist eine Installation, die eigene Videos, Arbeiten auf Papier, sowie räumlich angelegte Werke enthält und Druckgraphik aus der Sammlung integriert. Zudem ist zum ersten Mal die neue Werkgruppe von RELAX (chiarenza & hauser & co) mit dem Titel „was wollen wir behalten?“ ausgestellt, in welcher Bilder von Frauen und Geld hervorgehoben sind. Chiarenza und Hauser lassen den Ausstellungssaal mit ihrer Installation ganz eigentlich zu einem Studienraum werden, in dem die Besucherinnen und Besucher recherchieren, lesen, schauen und verweilen können.